Selters, 15.01.2024
In einer Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Selters, der Forstservice Taunus GmbH und der Firma Helmut Vormann entstehen derzeit im Ortsteil Münster auf einer Fläche von 0,4 Hektar drei neue Stillgewässer südöstlich des „Lago Alfredo“. Das Projekt, das sich der Förderung der heimischen Fauna und der Bewältigung von Wasserknappheit in trockenen Perioden widmet, befindet sich derzeit in der finalen Bauphase.
Durch die notwendige Fällung von nicht standortsangepassten Fichtenkalamitätsholz entstand in der Königsheck in Münster eine Lichtung im Wald. Die Idee zu einem einzigartigen Projekt, das sich perfekt in die örtlichen Gegebenheiten einfügt, war geboren. Der lehmige Boden hält das Wasser dort zurück und sorgt so für eine Feuchtbrache. Daher entschied sich die Gemeinde Selters vertreten durch Bürgermeister Jan Pieter Subat in Kooperation mit der Forstservice Taunus GmbH (Projektverantwortlich: Kay Ungeheuer), ein Stillgewässer anzulegen. Ziel war es, die ökologische Vielfalt zu fördern und gleichzeitig auch einen Beitrag zum Wasserrückhalt im Wald während zunehmender Trockenperioden zu leisten.
Der Bau der Stillgewässer, die als Lebensraum vorrangig für Amphibien und Insekten konzipiert wurden, erstreckt sich über einen Zeitraum von sechs Monaten – von der Planung bis zur praktischen Umsetzung. Derzeit ist das Projekt noch nicht komplett abgeschlossen, jedoch zeigt sich bereits jetzt ein vielversprechendes Potential für die lokale Flora und Fauna. Das Stillgewässer besteht aus drei einzelnen Gewässern mit einer Tiefe zwischen 50 und 80 cm, was besonders für Molche, Kröten und Frösche eine optimale Lebensgrundlage darstellt. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Perioden des Trockenfallens gewollt sind, um zu verhindern, dass Fische sich ansiedeln (die eine Gefahr für die Amphibien darstellen würden). Durch das periodische Trockenfallen wird auch eine schnelle Verlandung der Gewässer verhindert. Heimische Gehölze wie Schlehe, Hartriegel, Pfaffenhütchen und Weißdorn wurden entlang des Forstwegs gepflanzt. Dies dient vorrangig der Verhinderung des Betretens der Fläche, um die ungestörte Entwicklung des Stillgewässers zu ermöglichen. Zusätzlich wird damit ein Beitrag zum Schutz der heimischen Vögel und Insekten geleistet.
Die Neuanlage dieser Stillgewässer wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit, in der Fachrichtung Landschaftsarchitektur, von der aus Erbach stammenden Elisa Rühl geplant, an der Hochschule Geisenheim initiiert und erfolgreich abgeschlossen.
24. Januar 2024 von Julia Rosbach